Making of
Hier findest Du von einigen meiner Produkte die ausführliche Entstehungsgeschichte.
Mohnkrönchenbilder
Schlafmohnsamen haben es ziemlich gut. Sie dürfen in kleinen Palästchen aufwachsen, die von wunderschönen Dächlein geschützt werden. Wenn die Samenkörnchen ausgeflogen sind, bleiben ihre winzigen Behausungen leer zurück und beginnen in der aufkommenden Herbstfeuchtigkeit zu zerfallen.
Ich mag die pittoresken Mohnkapseln. Wenn ich den richtigen Zeitpunkt erwische, dann kann ich ihre filigranen Krönchen mit einer feinen Säge entfernen und den Rohstoff für meine Mohn-Goldbilder im Altholzrahmen gewinnen. Damit diese in der kalten Jahreszeit dann mit ihrem warmen Gold und dem heimeligen Altholz unsere Seelen streicheln können.
Weg mit dem Bett? Sicher nicht!
Was das alte Bettgestell wohl alles erlebt hatte, bis ich es nach seiner Räumung aus einem alten Gebäude in Nunningen an der Strasse entdeckte? Ich fragte den freundlichen Zimmermann auf dem Gerüst, ob ich es haben dürfe und erhielt grünes Licht. Beim Einladen dann ein «Was machen Sie da?!» eines weniger freundlichen Herren, der sich als Verwalter herausstellte und der vom vorhergegangenen Deal nichts mitbekommen hatte. Um das Abhandenkommen wertvollen Materials besorgt, brauchte es einige Augenblicke, bis er die Situation überblickte und mir seine Absolution erteilte – ich war mir aber sicher, dass er bis zuletzt nicht begriff, was ich mit dem alten Plunder vorhatte.
Ich selber eigentlich auch nicht. Erst in der Werkstatt wurde mir klar, dass die rostigen Eisenteile dran bleiben und einen Spiegel zieren sollen. Die Patina des alten Möbels finde ich supertoll und mal wieder wird es mangels gleichem Rohstoff bei einem Unikat bleiben, was ja eigentlich auch ganz gut so ist.
Der Schottische Spiegel
Hinter unserem Hotel im schottischen Oban stiess ich auf einen Sitzbank-Friedhof, der natürlich mein Interesse weckte. Zum Glück hatte mein Sackmesser ein Säge, so dass ich einen Teil dieses äusserst sympathischen Fundes auf Kofferlänge zuschneiden konnte. Zurück im Schwarzbubenland entstand aus der Reisebeute ein kleiner – quasi schottischer – Spiegel mit wunderbar silberner Patina.
Den Spiegel gibt's hier zu kaufen
Ein Tablett für Frau Müller
Manchmal spienzelt man fünfmal hintereinander in die selbe Altholzmulde und findet nichts. Und dann beim nächsten Mal: ta-taaaaaa! lacht einen eine Trouvaille an. Aus der wunderschönen Müllerbräu-Harasse, die einst aus der Aargauer Brauerei kommend im Schwarzbubenland gestrandet ist und eigentlich in den Brennholzhäcksler hätte kommen sollen, habe ich zusammem mit alten, seeeehr coolen Kistengriffen ein Serviertablett hergestellt.
Am Weihnachtsmarkt in Laufen hatte eine jüngere Frau das Tablett ziemlich lange in den Händen. Sie verriet mir dabei, dass sie selber Müller heisse. Als sie später nochmals vorbeikam, um es zu kaufen, war es aber bereits verkauft – an eine andere Frau Müller.
Ein Klotüre macht Karriere
Was steht denn da an der Altholzmulde?! Eine alte WC-Türe, die einst mit massivem Emailschild der Damenwelt den Weg zum stillen Örtchen, zur Nachschminkstation oder was auch immer hinter solchen Türen alles passiert, gewiesen hatte. Vom Schmutz alter Tage befreit hatte ich sie dann einige Male in den Händen bis wir uns gemeinsam darauf geeinigt hatten, was aus ihr werden sollte.
Der obere Teil der Türe erhielt eine Einrahmung aus farblich passenden Altholzleisten und die Türfüllung musste einem Spiegel weichen. Und dann kam er, der neue Einsatz für all die alten Messingaufhänger, die ich über Jahre beiseite gelegt hatte – für was auch immer... Jetzt also für einen Damen-Spiegel mit Schmuckaufhängedispositiv.
(Der Spiegel kam übrigens bei meinem Lieblingsmenschen so gut an, dass ein Verkaufsverbot ausgesprochen wurde. Er hängt nun bei uns im Schlafzimmer – natürlich auf der Damenseite des Bettes.)
Ein Theaterboden wird zum Spiegel
Auf Altholzschätze trifft man oft unverhofft. An einem heissen Julitag in Basel, unterwegs an eine Sitzung, zieht mich die Mulde vor dem Hintereingang des Theater Basel magisch an. Schubkarre um Schubkarre wird sie von den Bauarbeitern mit dem Parkettboden gefüllt, der nun also seine Lebenszeit beenden sollte. Der ganze Boden soll weg? Nein!, finde ich, suche in Windeseile (mir bleiben 10 Minuten bis zu besagter Sitzung) die schönsten Holzquader ein und packe sie in die Plastiktüten, welche die verwunderten Handerwerker für mich organisiert haben.
Zuhause in der Werkstatt habe ich die Klötze gewaschen, getrocknet, zugeschnitten, miteinander verleimt und in Stangen zugesägt. Eingefasst habe ich sie mit alten Dachlatten aus einem Dach in Seewen.
Herausgekommen ist ein Spiegel mit einer ganz besonderen Geschichte. Sehr schön finde ich die metallenen Einschlüsse, die sich in der Patina der
ehemaligen Parkettfläche speziell abheben – und irgendwie etwas
Theater-Glamour verbereiten. Und weil ich einfach superschlecht im Wegwerfen von Abschnitten bin und es gerade noch so aufging, erhielt der grosse Spiegel dann noch einen kleine Bruder.
Der kleine Spiegel hat bereits ein Zuhause gefunden, den grossen gibt es hier zu kaufen.
Die Wiedergeburt einer alten Bierkiste
Alte Kisten mit Brandzeichen finde ich super. Es ist immer wieder faszinierend zu sehen, wie massiv und langlebig man früher Gegenstände des Alltags hergestellt hat. Wie man sie einfach so entsorgen kann, ist mir ein Rätsel. Aber wenigstens bekomme ich sie damit in die Hände.
Aus einer Bierkiste ein Werkzeug zum Servieren von Bier herzustellen, finde ich eine ziemlich vernünftige Idee. Weil ich wenig vorher von einem Freund einen alten Schlepprechen geschenkt bekommen hatte, stand auch grad eine gute Quelle für passende Griffe zur Verfügung. Drei kaputte Bohrer später (Rechenzinggen sind so was von hart!) war das Serviertablett ready fürs Fotoshooting.
Der Harry-Potter-Spiegel
Dächer sind super Altholzlieferanten. Ob unter oder neben den Ziegeln, Wetter und Temperaturen sorgen für toll verwittertes Holz. Ziegelrechen sind besonders coole Kerle. Sie folgen auf der Seite des Daches den Ziegeln in Zickzackform, wobei alle Konturen verwittern. Mit ihnen lassen sich auch Spiegelblitze herstellen. Am Weihnachtsmarkt in Laufen sagte ein Bub zu seinem Vater beim Anblick eines solchen Spiegels: «Lueg, e Harry-Potter-Spiegel».
«Harry-Potter-Spiegel» finden Sie hier.
Der Dachbordüren-Spiegel
Im Postauto von Liestal nach Nunningen entdecke ich zum Fenster hinaus träumend, dass in Seewen ein Haus ein neues Dach erhält. Und was lugt da unter dem Abbruchholz hervor, das ist doch... schon sind wir dran vorbei. Ich kann nicht anders, als zuhause flugs in die Arbeitshosen zu steigen und ab ins Auto. Zwei Ortschaften zurückgefahren, bestätigt sich die süsse Ahnung: Es ist die weisse, verwitterte Bordüre des alten Daches. Der freundliche Bauherr überlässt mir den Fund. Zusammen mit alten Terrassendielen, die ich aus einem Garten aus dem aargauischen Linn bekam, entstand aus dem alten Dachschmuck ein besonderer Spiegel, der auf dem Foto in unserem Garten fast durchsichtig aussieht.
Der Stiefelgeiss-Bock
«Wir reissen diese Woche einen alten Schopf ab, wenn Du was siehst, das Du brauchen kannst – nur zu.» Wie ich solche Tipps liebe! Der Schopf erwies sich dann zwar als nicht so ergiebig, aber in einer dunklen Ecke fand ich diesen alten Schlitten, mit dem man früher wohl Baumstämme aus dem Wald transportiert hatte. Er entpuppte sich dann als eines der Fundstücke, bei denen ich erst euphorisch bin und mir dann aber länger nichts dazu einfällt. Etliche Male flüsterte ich mit ihm, bis ich das Teil auseinandersägte und die beiden Kufen aneinanderlegte. Und voilà – urplötzlich schaute mich ein eigensinniger Stiefelgeissbock an. Er bewacht seither die Zufahrt zu unserem Garten.
Les Fourchettes folles
Auch einige Fourchettes folles finden Sie in meinem Shop.
Das Ex-Schrank-Brett
Am zufriedendsten schmunzeln muss ich immer dann, wenn es mir gelingt, aus Abfall, dem man jetzt nun wirklich nicht ansieht, dass aus ihm noch mal was Gescheites werden kann, etwas Edles zu erschaffen. Als ich die Latten eines Schranks fand, der zu meinem Glück komplett aus edlem Hartholz gearbeitet war, musste ich sie mitnehmen und durch die Hobelmaschine lassen. Das Holz hatte so tolle Farbverläufe, dass es einfach ein hammer Schneid-oder Servierbrett werden musste. Hier geht's zu meine Brettli im Shop.